Das Reiter-ABC

Das Reiter-ABC ist wie eine Art Verzeichnis, in dem ihr reiterliche und pferdige Begriffe zum nachschlagen findet. Gerne könnt ihr es in den Kommentaren ergänzen. Ich werde die Begriffe dann einordnen 🙂

A

Abkauen
Darunter versteht man das Kauen des Pferdes auf dem Gebiss. Dies tut es meist als Zeichen, dass es locker ist. Dabei drückt das Gebiss auf die Laden des Pferdes, was oft Speichelfluss verursacht. Das Schäumen aus dem Maul ist also keine Tollwut, sondern das Ergebnis eines gut gerittenen Pferdes. Abkauübungen
Ablongieren
Es dient nicht dazu das Pferd auszupowern, sondern in erster Linie dazu es bereits ohne Reiter aufzuwärmen und gehört demnach mit in die Aufwärmphase bzw. Lösungsphase deiner Trainingseinheit. Weiterlesen…
Anlehnung
Als Anlehnung wird die gleichmäßige Verbindung zwischen der Reiterhand und dem Pferdemaul bezeichnet. Die Zügel müssen dabei ein entsprechendes Zügelmaß haben. Der Reiter sollte das Pferd nicht in eine Haltung zwingen.
Arrêts
Arrêts sind leichte, kurze, nach oben wirkende Zügelimpulse, um das Pferd z.B. zu verlangsamen bzw. in seiner Vorwärtsbewegung zu bremsen oder den Kopf höher zu holen. Man kennt sie vor Allem aus der klassisch barocken Dressur.
Ausbinder
Ausbinder sind Hilfszügel, die das Herausheben des Kopfes verhindern sollen. Meist werden sie beim Longieren verwendet. Mehr darüber kannst du hier lesen.
Aussitzen
Sitzt man ein Pferd aus, bedeutet das, dass man im Trab mit dem Reiterpo im Sattel sitzen bleibt und in der Hüfte mitschwingt. Es ist das gegenteil von Leichttraben.
Außengalopp
siehe Kontergalopp

B

Bahnfigur
Bahnfiguren, auch Hufschlagfiguren genannt, sind vordefinierte Linien in der Reitbahn. Weiterlesen…
Bahnregeln
Wie es auch auf der Straße Verkehrsregeln gibt, so muss auch der Verkehr in der Reitbahn geregelt werden, damit unschöne Zusammenstöße vermieden werden können. Diese sogenannten Bahnregeln sind überall gleich und JEDER Reiter sollte sie kennen! Weiterlesen…
Barockreiten
Die klassisch Barocke Dressur ist eine Reitweise, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert hat. Dabei geht es um eine ungezwungene und gewaltfreie Ausbildung des Pferdes. Ihr wohl bekanntester Vertreter und Reitmeister ist François Robichon de la Guérinière.
Behang
Unter Behang versteht man das längere Fell an den Beinen bzw. Fesseln des Pferdes. Dies kann man vor allem bei Tinkern und Friesen sehr gut sehen.

C

Cavaletti
So bezeichnet man einen kleinen Spring bzw. eine bis zu 50cm erhöhte Stange, die gerne für Trabarbeit oder Springanfänge genommen wird.

D

Dehnungshaltung
In der korrekt gerittenen Dehnungshaltung werden die langen Rückenmuskeln gedehnt, wodurch sich die Rückenpartie aufwölbt. Das befähigt das Pferd Lasten zu tragen. Auch der Hals wird hierbei gestreckt, was dem Pferd eine gewisse Flexibilität bringt, die die Biegung und den Schwung im Rücken zulässt. Weiterlesen…
Dreieckszügel
Dieser Hilfszügel soll dem Pferd den Weg ins vorwärts-abwärts zeigen. Dreieckszügel eignen sich besonders gut zum Longieren, können aber auch für Anfänger beim Reiten genutzt werden. Mehr darüber kannst du hier lesen.
Durchlässigkeit
Die Durchlässigkeit ist das oberste Ziel in einer Reiteinheit bzw. in der gesamten Ausbildung des Pferdes. Dabei reagiert das Pferd auf kleinste Hilfen und befindet sich im Gleichgewicht.
durchparieren
Durchparieren ist nichts anderes, als das Pferd aus einer beliebigen Gangart zum Halten zu bringen. Hier kannst du mehr über Paraden lesen.

E

Exterieur
Als Exterieur bezeichnet man die äußeren Merkmale, also den Körperbau des Pferdes. Das Gegenteil des Exterieurs ist das Interieur. Weiterlesen…

F

Flehmen
Wenn ein Pferd flehmt, sieht das aus, als würde es grinsen. Es stülpt die Oberlippe nach oben, so dass die Nüstern fast verdeckt sind. So nimmt es Gerüche bzw. Pheromone auf. Man sieht es häufig bei Hengsten, die eine Stute wittern.
Fliegender Wechsel
Ein sogenannter fliegender Wechsel ist eine Lektion aus der Dressur, die im Galopp stattfindet. Dabei befindet sich das Pferd z.B. auf der linken Hand im Linksgalopp und springt auf eine entsprechende Hilfe vom Reiter fließend in den Rechtsgalopp um. Oft wird diese Lektion bei Handwechseln genutzt.

G

Gamaschen
Gamaschen sind ein spezieller Beinschutz für Pferde, der häufig beim Springreiten zum Einsatz kommt. Man Unterscheidet zwischen Hartschalengamaschen und Dressurgamaschen, die speziell für das Dressurreiten entwickelt wurden, um die Beine zu stützen. Die Handhabung ist dabei wesentlich einfacher und schneller, als bei Bandagen, da sie nur umgelegt und mit Klettverschlüssen verschlossen werden müssen.
Gangart
Wird auch GGA abgekürzt. Zu den Gangarten zählen Schritt, Trab und Galopp. Bestimmte Pferderassen wie Isländer können auch noch den Tölt und den Pass.
Gebiss
Als Gebiss bezeichnet man das Metallstück, dass am Zaum befestigt im Maul des Pferdes liegt. Dieses dient zur feinen Kommunikation zwischen Pferd und Reiterhand. Bahnfiguren Gebisse im Überblick
Geraderichtung
Geraderichtung ist ein Punkt auf der Skala der Ausbildung. Hierbei muss das Pferd mit den Hinterhufen auf einer Linie mit den Vorderhufen laufen und darf weder gestellt, noch gebogen sein.

H

halbe Parade
siehe Parade
Handwechsel
Ein Handwechsel ist sozusagen ein Richtungswechsel in der Reitbahn. Diesen kann man durch verschiedene Bahnfiguren ausführen.
Hilfszügel
Die wahrscheinlich bekanntesten Hilfszügel sind Ausbinder, Martingal und Halsverlängerer. Sie unterstützen das Pferd dabei seine Haltung zu wahren. Weiterlesen…
Hinterhand
Die Hinterhand des Pferdes setzt sich aus der Kruppe und den Hinterbeinen zusammen. Die Hinterhand solltest du trainieren, um deinem Pferd die benötigte Schubkraft und später die Tragkraft geben zu können. Sie hat die wichtigste Rolle beim Reiten, denn sie hilft dem Pferd, neben der Bauchmuskulatur, den Rücken aufzuwölben und seinen Reiter gesund tragen zu können.
Hohe Schule
Die Hohe Schule ist ein teil der klassischen Reitkunst, wobei das Pferd deutlich anspruchsvollere Lektionen ausführt. Typische Lektionen sind Piaffe, spanischer Schritt oder die Schulparade.

I

Interieur
Unter Interieur versteht man den Charakter, das Temperament und den Gehorsam eines Pferdes. Das Gegenteil von Interieur ist Exterieur. Weiterlesen…

J

Jährling
So nennt man 1-jährige Pferde.

K

Kadenz
Als Kadenz beichnet man in der Reiterei die verlängerte Schwebephase, bis das Pferd den vom Boden gelösten Huf wieder abstellt. Je länger die Kadenz, desto höher die Versammlung.
Kandare
Bei der Kandare handelt es sich um einen Zaum bzw. speziell um ein Gebiss, das aus einer Stange mit Anzügen besteht. Diese können unterschiedlich lang sein. In der Dressur werden Pferde meist mit einer Kandare mit Unterlegtrense geritten. In der Barocken Reitkunst oder auch in der Working Equitation wird meist auf blanker Kandare geritten.
Kappzaum
Zum Longieren wird meist ein Kappzaum genutzt. Dieser hat auf dem Nasenriemen 1-3 Ringe, in denen die Longe eingeschnallt wird. Dadurch wirkt er auf die Nase des Pferdes ein und ist somit schonender für das Pferd.
Kontergalopp
Der Kontergalopp wird auch Außengalopp genannt. Normalerweise wird ein Pferd in dem Galopp angaloppiert, auf welcher Hand man sich befindet. Beim Kontergalopp wird das Pferd allerdings z.B. auf der linken Hand im Rechtsgalopp angaloppiert.
Kreuzgalopp
Den Kreuzgalopp möchte man als Reiter tunlichst vermeiden, denn dabei galoppiert das Pferd z.B. mit der Vorhand im Linksgalopp und mit der Hinterhand im Rechtsgalopp.

L

Leichttraben
Dabei hebst du im Trab bei jedem zweiten Tritt dein Gesäß aus dem Sattel. Fußt das Pferd mit dem inneren Hinterbein bzw. mit dem äußeren Vorderbein auf, so setzt du dich in den Sattel. Das nennt man „auf dem richtigen Fuß traben“. Leichttraben erleichtert dem Pferd das Schwingen im Rücken.
Longieren
Das Longieren ist eine tolle Trainingsergänzung zur gymnastizierenden Arbeit mit dem Pferd. Es verrät so unglaublich viel über die Balance des Pferdes, fördert zudem die Losgelassenheit, den Muskelaufbau, Takt und Schwung. Außerdem bringt es das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Dabei steht der Longenführer in der Mitte und das Pferd wird im Kreis mit ca. 6-10m um einen herum bewegt. Weiterlesen…

M

Martingal
Bei dem Martingal handelt es sich um einen Hilfszügel, der den Reiter dabei unterstützen soll, dass das Pferd den Kopf nicht hochreißt. Seine Verwendung findet er häufig beim Spring- oder Geländereiten.
Mittelhand
Die Mittelhand des Pferdes beschriebt den Bauch und Rücken. Dieser Teil ist wie eine Hängebrücke, die den Reiter tragen muss. Dabei sind bei der Mittelhand vor Allem die Bauchmuskeln zu trainieren, denn sie sind der ausschlaggebende Punkt, um den Reiter tragen zu können.

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N

nachgeben
Im Reitsport spricht man von nachgeben, wenn der Reiter seine Hand lockert, ohne dabei die Anlehnung zum Pferdemaul zu verlieren. weiterlesen…
Nachpflege
Viele Reiter und Reiterinnen beenden die Einheit mit dem Absteigen vom Pferderücken. Genau, wie du vorher dein Pferd putzen, satteln und trensen musst, benötigt es allerdings noch eine Nachpflege. Dazu gehören das Abtrensen, Absatteln, Putzen und evtl. Abschwitzen. Weiterlesen…
natürliche Schiefe
Dies bedeutet nichts anderes, als dass das Pferd eine stärkere und eine schwächere Seite hat und es sozusagen dauerhaft zu einer Seite leicht gebogen ist. Dadurch entsteht eine hohle und eine steife Seite, wobei die Muskulatur auf der hohlen Seite leicht verkürzt ist. Diese Verkürzung ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich stark ausgeprägt. Weiterlesen…

O

P

Paddock
So wird ein fest eingezäunter Auslauf für Pferde genannt. Der Boden ist meist aus Sand oder speziellen Paddockmatten.
Parade
Die bekanntesten Paraden sind halbe und ganze Paraden. Halbe Paraden leiten durch sanftes Schließen und Öffnen der Hand, immer im Wechselspielspiel mit Gewichts- und Schenkelhilfen, Lektionen ein oder beeinflussen das Tempo. Eine ganze Parade hingegen führt immer zum Halt. Weiterlesen…
Pass
So bezeichnet man eine Gangart, bei der Vorder- und Hinterbein der gleichen Seite gleichzeitig nach vorne treten.
Phlegmone
Phlegmone, oder auch Einschuss genannt, werden durch Eiterbakterien hervorgerufen, die eine eitrige Entzündung in der Unterhaut, dem Bindegewebe und sogar den Lymphgefäßen auslösen. Sie treten durch offene Wunden in den Körper ein. Weiterlesen…

Q

Quadratpferd
Als Quadratpferd werden Pferde bezeichnet, dessen Länge vom Buggelenk bis Pobacke der Höhe des Widerrists entspricht. Weiterlesen…

R

Raufutter
Als Raufutter wird in der Pferdehaltung unter Anderem das Heu und Stroh bezeichnet. Dies hilft dabei den Pferdedarm gesund zu halten. Hier erfährst du mehr über die Heufütterung.
Reitbeteiligung
Eine Reitbeteiligung ist eine Person, die dein Pferd zusätzlich bewegt und sich um das Drumherum kümmert. Je nach Vertrag kann sie sich 1x im Monat oder auch 2x die Woche um dein Pferd kümmern. Weiterlesen…
Reithalfter
Der Oberbegriff des Lederzubehörs am Pferdekopf ist Zaumzeug, umgangssprachlich und fälschlicherweise häufig Trense genannt. Die Trense beschreibt das Gebiss z.B. Wassertrense. Ein Zaumzeug besteht aus mehreren Einzelstücken: Genickstück, Stirnriemen, Backenstücke, Reithalfter Weiterlesen…
Remonte
Als Remonte bezeichnet man ein junges Pferd, das sich in der Grundausbildung befindet.

S

Saftfutter
Unter Saftfutter fallen in der Pferdefütterung frisches Gras, Obst und Gemüse.
Schenkelhilfen
Die Schenkelhilfen dienen unter anderem dazu den „Motor“ des Pferdes zu aktivieren und am laufen zu halten. Damit ist gemeint, dass dein Schenkel aus dem immer anhaltenden Kontakt zum Pferdebauch heraus einen leichten, kurz anhaltenden Druck gibt. Dieser kommt optimalerweise aus einem Anspannen deines Oberschenkels, wodurch die Wade näher ans Pferd kommt. Weiterlesen…
Sitzfehler
Korrekt auf dem Pferd zu sitzen, ohne es dabei negativ zu beeinflussen ist gar nicht so einfach. Häufig hört man, dass du den Absatz tief tragen, die Hände nicht so hoch nehmen und in der Hüfte nicht einknicken sollst. Und dann musst du natürlich noch den Bewegungen deines Pferdes folgen und es führen. Genau so entstehen Sitzfehler. Weiterlesen…
Die Skala der Ausbildung
Die Skala der Ausbildung – das Ausbildungssystem des Reitpferdes gibt es in verschiedenen Reitweisen. Sie schlängelt sich wie ein roter Faden durch die gesamte Reitausbildung und sogar durch jede Trainingseinheit und soll dem Reiter/der Reiterin als Richtungsweiser dienen. Weiterlesen…
Stockmaß
Das Stockmaß wird vom Boden bis zum Widerrist gemessen und gibt die Größe des Pferdes an.

T

Tölt
Der Tölt ist eine Gangart, die vor allem Isländer besitzen. Es ist ein schneller sehr gut zu sitzender Trab mit hoher Knieaktion.
Trense
Siehe Zaumzeug

U

Überbaut
Das bedeutet, dass die Kruppe höher ist als der Widerrist. Normalerweise sollten Widerrist und Kruppe etwa eine Linie bilden. Weiterlesen…
Übergänge
Von Übergängen spricht man, wenn das Pferd in eine höhere oder niedrigere Gangart wechselt und auch innerhalb einer Gangart beim verlängern bzw. verkürzen der Schritte, Tritte oder Sprünge. Der Wechsel zwischen Lektionen wird ebenfalls als Übergang bezeichnet Weiterlesen…

V

Vorhand
Zu der Vorhand des Pferdes gehören der Hals, die Schulter und die Vorderbeine. Bei der Vorhand solltest du vor allem den Hals, besser gesagt die Oberlinie des Halses und der Widerrist, trainieren. Diese sollte schön bemuskelt sein, denn sie spielt eine große Rolle für die Tragkraft deines Pferdes. Die Bemuskelung der Schulter und der Ansatz der Vorderbeine unterstützt den Raumgriff des Pferdes und schützt sogar vor Verletzungen.

W

Widerrist
Der Widerrist ist der Übergang zwischen Hals und Rücken beim Pferd. Dort wird auch die korrekte Größe des Pferdes, das sogenannte Stockmaß, gemessen. Lese dazu auch gerne meinen Artikel über das Exterieur.

X

Y

Z

Zaumzeug
Das Zaumzeug ist sozusagen das Kopfgestell am Pferd zum Reiten. Es wird fälschlicherweise häufig als Trense bezeichnet, was allerdings nur die Bezeichnung einer Gebissart ist. das Zaumzeug besteht meist aus Leder, aber auch Biothane wird immer populärer.
Zügel
Die Zügel sind die Verbindung von deiner Reiterhand zum Gebiss im Pferdemaul bzw. an die seitlichen Ringe einer gebisslosen Zäumung. Mit ihnen kannst du mit deinem Pferd kommunizieren. Mehr über Zügel und Zügelführung erfährst du hier.