Besser reiten

Zugenommen? – Fitness im Stall und mit dem Pferd

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Fühlst du dich auch nicht fit genug und hast vielleicht (durch Corona) in letzter Zeit ein paar Pfunde zugenommen? Mir geht es tatsächlich momentan so. Aber damit ist jetzt Schluss! Denn als Reiter hast du das perfekte Ganzkörpertraining bereits vor der Nase: Stallarbeit und reiten. Und dazu brauchst du noch nicht einmal ein eigenes Pferd. Viele Pferdebesitzer bieten Reitbeteiligungen an und die Stallarbeit ist meist inklusive. Auch wenn viele Nicht-Reiter denken, dass reiten und Stallarbeit kein Sport wäre, zeige ich dir nun wieso diese Aussage falsch ist und was du als Reiter nebenbei noch für deine Fitness und Gesundheit tun kannst.

Sport rund ums Pferd

Ich muss ehrlich sagen, ich bin es leid mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass reiten Sport ist. Auch wenn du dabei „nur“ auf dem Pferd sitzt und dich „tragen“ lässt, werden deine Muskeln quasi von deinem Pferd trainiert. Und reiten ist ja auch nicht das einzige Muskeltraining, sondern eben auch die Stallarbeit und alles, was dazu gehört.

Stall als Fitnessstudio

Stallarbeit ist schon regelrechtes Krafttraining. Du schleppst 20kg schwere Futtersäcke aus deinem Auto in den Stall und stopfst Heusäcke von 5-7kg, trägst diese zur Box und hängst sie auf. Nicht zu vergessen das Misten der Box und das anschließende Wegfahren der schweren, mit Pferdemist beladenen Schubkarre. Je nachdem, ob du mit Stroh oder Spänen einstreust, musst du noch 15kg schwere Säcke in die Box hieven, auskippen und verteilen.

In manchen Ställen gibt es keine Wasserwagen, das heißt dann 80 Liter Wasser in Schubkarren zum Paddock bzw. zur Weide bringen, damit unsere Pferde bei dem heißen Wetter nicht verdursten. Teilweise werden die Weiden uns Ausläufe auch noch abgeäppelt und die vollen Schubkarren müssen dann wieder zum Misthaufen gefahren und geleert werden. So viel zur Stallarbeit… Wenn das mal kein Sport ist!

Fitness mit dem Pferd

Ich habe extra geschrieben „mit dem Pferd“, da man ein Pferd nicht als Fitness- bzw. Sportgerät betrachten sollte. Es ist nicht dafür da seinen Reiter fit zu halten, sondern der Reiter hat die Verpflichtung sich dem Fitnessniveau seines Pferdes anzupassen, um es unterstützen und fördern zu können.

Für mich zählt zur Arbeit mit dem Pferd nicht nur das Reiten an sich, sondern auch die Bodenarbeit oder Spaziergänge. Dabei gehst du nicht nur mit deinem Pferd mit, sondern joggst z.B. auch auf dem unebenen Reitplatz im Sand nebenher, machst also seine Bewegungen und das Tempo mit.

Vor dem Training wird das Pferd noch geputzt und die Hufe ausgekratzt. Ja, auch das ist schon Sport. Vor allem für Arme und Schultern. Genauso auch das Hin- und Hertragen des Sattels bzw. generell des Equipments. Ich lade mich da immer recht voll, damit ich nicht dreimal zur Sattelkammer und zurück laufen muss. Also wie du siehst, ist ein Pferd allein schon Sport.

Welche Muskelgruppen werden beim Reiten angesprochen?

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Das Reiten. Reiten beansprucht 8 Mal mehr Muskeln als z.B. Joggen. Dabei wechselt die Aktivität der Muskelgruppen je nach Gangart des Pferdes. Was aber immer benutzt wird ist die Bauch-, und Rückenmuskulatur, wo viele Reitanfänger oder Wiedereinsteiger meist Muskelkater bekommen. Im Trab und Galopp brauchst du zudem eine gute Pomuskulatur, um vernünftig aussitzen und den Schwung ausgleichen zu können. Also von wegen „Reiterhüfte“… Knackpo sollte es eher heißen!

Wie du auf dem Bild erkennen kannst, ist Reiten ein echtes Ganzkörpertraining. Beim Reiten musst du Haltung bewahren, mitschwingen, einsitzen und aufstehen, treiben etc. Durch das permanente Mitschwingen mit der Bewegung des Pferdes, stärkst du deine Rumpfmuskulatur. Bei Richtungswechseln, beim Anhalten und Antreten oder auch beim Reiten auf Zirkeln und Volten muss dein Körper ständig Ausgleichsarbeit leisten. Trabst du leicht, sind deine Beine gefordert. Deine Knie und Waden liegen am Pferd an und du benutzt deine Oberschenkelmuskulatur, um im Takt des Pferdes aufzustehen und wieder sanft einzusitzen.

Als Reiter hast du also nicht wie bei anderen Sportarten mal eine Bewegungspause, sondern du musst immer eine lockere Grundspannung haben, um dein Pferd in seiner Bewegung nicht zu stören.

Aber Reiten ist nicht nur Muskeltraining, sondern beugt sogar Rückenprobleme vor und sorgt für eine bessere Koordination und ein besseres Gleichgewicht. Außerdem hilft die rhythmische Anspannung der Muskulatur gegen Verspannungen. Fehlt dir diese Muskulatur, passiert genau das Gegenteil. Du verspannst dich auf dem Pferd, machst einen Rundrücken, rollst dich also sozusagen nach vorne ein, blockierst du damit den Schwung des Pferd und es kann nicht mehr gesund laufen.

Darum solltest du Ausgleichssport betreiben

Ich habe ja bereits erwähnt, dass der Reiter sich der Fitness seines Pferdes anpassen sollte, um es korrekt fördern zu können. Deshalb solltest du, um dich auf ein Pferd setzten zu „dürfen“, bereits eine ausreichende Grundmuskulatur haben, denn als Reiter setzt du deine Muskulatur gezielt zur Steuerung deines Pferdes ein.

Außerdem benötigst du neben einer gut trainierten Muskulatur auch eine gesunde Grundlagenausdauer, ein gutes Gleichgewicht und mentale Ausgeglichenheit. Diese 4 Komponenten stärkst du zwar beim Reiten, aber denke immer daran, dass du ein Lebewesen unter dir hast, was ebenfalls Muskeln hat und sich ausbalancieren muss. Ist z.B. deine Rücken- und Bauchmuskulatur zu schwach, kannst du die Bewegungen deines Pferdes nicht korrekt ausgleichen und verlierst die Balance und vielleicht sogar die Konzentration und Geduld. Damit schadest du deinem Pferd mehr, als dass du es förderst.

Hast du eine gute Ausdauer, kannst du dich auch länger konzentrieren. Körperliche und auch geistige Erschöpfung hat zur Folge, dass du deine Hilfengebung nicht mehr korrekt koordinieren kannst. Deine Kondition kannst du z.B. durch Laufen, Radfahren, Inline-Skaten und Schwimmen verbessern. Nutze also deine Freizeit, um auch neben dem Reiten noch Sport zu machen.

https://www.fnverlag.de/files/9/7/leseprobe_978-3-88542-486-4.pdf

Dehnen ist wichtig, um dich beweglicher zu machen. Deine Muskulatur verkrampft nicht so schnell und du bist im allgemeinen lockerer. Dafür kannst du auch spezielle Dehnübungen für Reiter (Reitgymnastik) ausführen, die auf die entsprechenden Muskelgruppen wirken. Dazu gehören z.B. die Dehnung des Hüftbeugemuskels, der Oberschenkelmuskeln und auch der Brustmuskulatur. Merke dir stets: Dein Pferd ist dein Spiegelbild. Bist du steif, so wird es auch dein Pferd sein!

Fazit

Als Reiter solltest du zum Wohle deines Pferdes nicht nur auf deine körperliche Fitness achten, sondern auch mental ausgeglichen und konzentriert sein. Wenn dir diese Dinge als guter Reiter wichtig sind und du sie besser verstehen und ausprägen willst, dann kann ich dir mit bestem Gewissen das Buch: „Body – Mind – Spirit: Das etwas andere Trainingsprogramm für Pferd und Reiter“ von Betsy Steiner wärmstens ans Herz legen. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und daraus viel gelernt um mir und meinem Pferd etwas Gutes zu tun.

Das Buch basiert auf der klassischen Ausbildung und zeigt dir Trainingsanleitungen für Körper, Geist und Seele für dich und dein Pferd. Dir werden Aufgaben und Fragen gestellt und du kannst in Form einer Checkliste deine Fortschritte überprüfen. Das Buch kannst du hier kaufen und als persönliches Mitglied der FN bekommst du sogar noch Rabatt. Dies ist keine gesponserte Werbung, sondern ich habe mir das Buch selber gekauft und bin einfach vollkommen begeistert davon.

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