Ein eigenes Pferd

Ausgebildetes Pferd kaufen oder selber einreiten?

Wer träumt nicht davon sich ein Fohlen zu kaufen, ihm beim Aufwachsen zuzusehen und es selber auszubilden, wenn es so weit ist? Ihr könntet voneinander und miteinander lernen. Doch wann bin ich so weit diesen Traum wahr werden zu lassen? Wäre es nicht doch lieber besser als erstes eigenes Pferd ein bereits ausgebildetes Pferd zu kaufen? Das kann dir vielleicht sogar noch etwas beibringen und gibt dir viel mehr Sicherheit. Um dir diese Entscheidung zu erleichtern, habe ich dir nachfolgend ein paar Argumente für beide Seiten zusammengetragen.

Vielleicht ist ja der Haflinger, den ich in der letzten Folge vorgestellt habe, ein geeignetes Pferd für dich.

Ein rohes Pferd kaufen

Unvorbereitete Pferdekäufer trifft häufig der Schlag, wenn sie sich die Preise von gut ausgebildeten Pferden anschauen. Deshalb geht die Entscheidung, manchmal unüberlegt, zu einem rohen Pferd, denn diese sind deutlich günstiger. Zumindest macht es erstmal den Anschein. Du musst dir hierbei bewusst sein, dass du noch Geld in die Ausbildung des Tieres stecken musst, selbst wenn du es mit Hilfe eines Trainers an deiner Seite machst. Außerdem benötigt eine korrekte Ausbildung sehr viel Zeit und vor allem reiterliches Können und Wissen.

Bist du noch Reitanfänger/-in oder noch recht jung, kann ein rohes Pferd zu einer echten Herausforderung für dich werden, wenn du es selber ausbilden möchtest. Sie sind meist noch sehr unsicher und reagieren auf unbekannte Situationen unvorhersehbar. Das muss dir immer bewusst sein, egal ob als Anfänger/-in oder erfahrene Reiter/-in.

Natürlich kannst du es in Beritt geben, der aber wiederum sehr teuer sein kann. Und in dieser Zeit hast du meist nicht viel von deinem Pferd… A propos Zeit: manche Bereiter sind aufs Geld aus und nehme sich nicht die Zeit für die Pferdeausbildung, die das Tier benötigen würde. Dementsprechend sind sie schlecht oder gar „falsch“ ausgebildet, was dir im Endeffekt nichts Gutes bringt.

Ausgebildetes Pferd als Lehrmeister

Ausgebildet ist nicht gleich ausgebildet! Auch bei Pferden, die laut Anzeige eine gute Grundausbildung genossen haben, solltest du mehrmals hinschauen. Gerade wenn diese noch jung sind, haben sie noch nicht viel kennengelernt und brauchen einen sicheren Partner.

Anders ist das bei älteren und erfahrenen Pferden. Diese solltest du nicht außer Acht lassen, wenn du nach einem geeigneten Pferd für dich suchst. Reitanfänger/-innen profitieren von weit und vor allem gut ausgebildeten Pferden enorm. Sie sind tolle Lehrmeister und geben Sicherheit. Vielleicht beherrschen sie bereits Lektionen, die du noch nicht kannst. So fällt es dir leichter, gemeinsam mit einem Trainer, diese Lektionen zu lernen und anzuwenden. Klingt doch super oder?

Solche Lehrmeister sind z.B. ehemalige Schulpferde, die nicht nur für Kinder genutzt werden und stumpf im Kreis laufen mussten. Es sind viel mehr diese Schulpferde, die für Reitschüler/-innen in höheren Klassen genutzt wurden und regelmäßigen Korrekturberitt genießen durften. Diese sind aber leider nur sehr schwer zu finden und häufig bereit Ü15. Was aber kein Nachteil sein soll, denn ein gesund ausgebildetes Pferd kann bis in die späten Zwanziger noch geritten werden.

Vorteile eines rohen und eines ausgebildeten Pferdes

Ich beginne wieder mit dem rohen Pferd:

  • du weißt wie seine Ausbildung abgelaufen ist
  • es gewöhnt sich an dich und deine Reitweise
  • du lernst es durch sein Verhalten besser kennen
  • rohe Pferde sind meist noch jung, wodurch es länger Teil deines Lebens sein kann

Und nun die Vorteile eines gut ausgebildeten Pferdes:

  • du kannst von ihm lernen
  • es kennt viele Situationen, in denen Unfälle passieren könnten
  • es verzeiht dir Fehler, die auf längerem Zeitraum korrigiert werden müssten
  • du kannst dich gleich drauf setzen und losreiten

Fazit

Ich möchte dir nicht vorschreiben für welches Pferd du dich entscheiden solltest. Ich selbst habe mein Pony roh gekauft, es in vermeintlich professionellen Beritt gegeben und musste es hinterher für eine noch längere Zeit korrigieren. Das habe ich gemeinsam mit meiner jetzigen Trainerin gemacht und dann noch einmal von vorne begonnen. Es war keine schöne Erfahrung, aber es war eine, aus der ich viel gelernt habe. Natürlich genieße ich den Luxus zu wissen, was mein Pony kann und wie es behandelt wurde und das schweißt uns sehr zusammen. Aber ich weiß auch, dass es für mich nicht das Richtige war mir als erstes Pferd ein unausgebildetes zu kaufen. Trotzdem würde ich es wieder machen, da ich mit und von ihm sehr viel gelernt habe.

Gerade bei Reitanfängern/-anfängerinnen kann das erste eigene Pferde, wenn es denn das „falsche“ ist, das neu geweckte Interesse im Keim ersticken. Das wäre wirklich schade… Was ich daher als sehr wichtig empfinde, ist der Satz:

Unerfahrene Reiter und Kinder gehören auf erfahrene Pferde!

Lies dir jetzt die nächste Folge mit tollen Tipps zum Pferdekauf durch… ->

Deine Anna

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