Ein eigenes Pferd

Welches Pferd passt zu mir?

Pferde gibt es wie Sand am mehr. Große, kleine, schwere, leichte, temperamentvolle und die ruhigen Vertreter. Nachdem nun die Kosten– und Zeitfrage geklärt ist, kann die aktive Pferdesuche beginnen. Aber welche Rasse passt denn überhaupt zu dir und deinen reiterlichen Interessen? In dieser Folge findest du Antworten.

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Um gemeinsam mit deinem Pferd Spaß zu haben, sollten eure Stärken und Interessen gut zusammenpassen. Daher solltest du dir an dieser Stelle folgende Fragen stellen:

  • Welche Reitweise bevorzuge ich?
  • Möchte ich nur im Gelände reiten oder bin ich ambitionierte/r Turnierreiter/in?
  • Wie oft möchte/kann ich mit meinem Pferd arbeiten?
  • Bin ich Reitanfänger/in?
  • Bin ich körperlich fit und gesund?

Welche Rasse bei welcher Reitweise

Danach richtet sich nun z.B. die Auswahl der Rasse deines zukünftigen Pferdes bzw. des Einsatzzwecks, auf den es gezüchtet wurde. Als „Freizeitpferd“ eignet sich nahezu jede Pferderasse. Da entscheidet dann wirklich der Schwerpunkt, den du dir setzt und vor allem auch deine Größe und Gewicht. Worauf du dabei achten musst, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Für gemütliche Ausritte eignen sich vor allem trittsichere Kaltblüter und die meisten Ponyrassen, wie Haflinger oder Tinker. Natürlich kannst du mit jedem Pferd ausreiten gehen, allerdings brauchen Warm- und vor allem Vollblüter mehr Beschäftigung, als 2-3x pro Woche gemütlich auszureiten. Hoch im Blut stehende Pferde eignen sich aber wunderbar für Vielseitigkeits- oder Wanderritte etc.

Für die Dressur sind vor allem Warmblüter sehr gut geeignet, aber auch Barockpferderassen, wie Friesen und spanische Pferde haben ein großes Talent. Möchtest du allerdings auf Turnieren starten, sind diese Pferde, vor allem in höheren Klassen, ungern gesehen und werden leider häufig schlechter bewertet. Auf Gangpferderassen solltest du hierbei nicht zurückgreifen, da ihre Grundgangarten nicht so gut ausgeprägt sind. Dafür haben sie tolle andere Stärken, die ich später noch erläutern werde.

Springreiten klappt definitiv nicht mit jedem Pferd. Meistens sind Warmblüter für das Springen gezogen und eignen sich aufgrund ihrer Größe auch bis in die hohen Klassen. Das deutsche Reitpony ist in dieser Disziplin für die kleineren Reiter/innen und geringere Sprunghöhen ebenfalls gut geeignet.

Beim Westernreiten kannst du neben den typischen Westernpferden, wie Quarter Horses, auf alle kleineren, im Quadrattyp stehenden Pferde zurückgreifen. Diese sind von Natur aus wendiger und lass sich meist leichter versammeln. Araber habe ich auch schon häufig mit Westernsattel sehen können.

Bist du eher der Typ für die klassisch barocke Dressur oder Working Equitation, kannst du hier auf die verschiedenen Barockpferderassen zurückgreifen. Natürlich geht das auch mit vielen Warm- und sogar Kaltblütern.

Das Thema Zeit

Wie viel Zeit du täglich im Stall einplanen solltest, habe ich dir in dieser Folge bereits gezeigt. Wie lange und oft du nun mit deinem zukünftigen Pferd arbeiten möchtest, hat ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf die Auswahl. Voll- und Warmblüter sind durch ihren hohen Blutanteil meist energiegeladener, als Kaltblüter und/oder viele Ponyrassen. Wenn du demnach Ausschau nach diesem Pferdetyp hältst, solltest du darauf achten es häufig und vor allem ausreichend und abwechslungsreich zu bewegen.

Einem Kaltblut schadet es hingegen nicht, wenn es mal 2-3 Tage Pferd sein kann. Das steht natürlich immer im Zusammenhang mit der Haltungsform, die du wählst. Abwechslungsreiches Training wäre natürlich bei jeder Rasse angebracht, allerdings muss es nicht so anspruchsvoll gestaltet werden. So die Theorie… In der Praxis ist natürlich jedes Pferd ein Individuum und Ausnahmen bestätigen die Regel 😉

Reitanfänger/in und körperliche Beeinträchtigung

Was ich von Reitanfängern/-innen und eigenem Pferd halte, habe ich bereits im ersten Teil dieser Serie geschrieben, aber es gibt sie nun einmal. Eine denkbar ungünstige Kombination wäre ein/e Reitanfänger/in mit einem unsicheren, ängstlichen oder temperamentvollen Pferd. Meist sind ältere Pferde mit einer soliden Grundausbildung für Reitanfänger/innen ein guter Partner und evtl. sogar Lehrer.

Dabei lässt sich allerdings schwer auf eine bestimmte Rasse schließen, denn der Charakter des Pferdes ist in diesem Fall der ausschlaggebende Punkt. Allerdings gelten z.B. Friesen, Haflinger, generell Kaltblutpferde und Isländer als ruhige Vertreter.

Bleiben wir direkt bei den Isländern bzw. generell bei Gangpferden. Diese können durch ihre „schwunglosen“ Gangarten wie dem Tölt z.B. auch Reiter/innen mit Bandscheibenvorfall, Skoliose etc. wieder in den Sattel bringen. Gerade bei Pferden mit einem schwungvollen Trab oder einer starken Galoppade fällt es diesen Reiter/innen schwer korrekt zu sitzen. Gangpferde können hier die Lösung sein.

Fazit

Ich hoffe ich konnte die Auswahl des riesigen Pferdeangebots ein wenig auf dich zuschneiden und dich somit deiner Entscheidung einen Schritt näher bringen. Welches Pferd letztendlich zu dir passt entscheidet nicht nur der Verstand, sondern ebenso das Herz. Wenn du also eine Wahl getroffen hast und du dich mit deiner Entscheidung wohl fühlst, auch wenn du evtl. einen anderen Weg einschlagen musst, dann ist DIESES Pferd DEIN Pferd. Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg bei der Suche nach deinem Seelenpferd.

In der nächsten Folge möchte ich dir gerne meine persönliche Allrounder-Pferderasse vorstellen. Hier geht es zum Beitrag ->

Deine Anna

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