Tagebuch

September 2022

Die Urlaubszeit ist jetzt für die meisten vorbei, auch für mich und Wango und ich melden uns jetzt im September 2022 mit aufgeladenen Akkus zurück. Hattest du schon Urlaub? Wenn ja, wo warst du? Bist du eher so der Typ für Städtereisen oder magst du lieber All-inclusive-Urlaube, wo du so richtig abschalten und entspannen kannst? Bei mir muss es tatsächlich eine gesunde Mischung sein, auch wenn J. und ich jetzt in unserem Jahresurlaub viel zu Fuß unterwegs waren. Wir haben Prag und Paris erkundet und glaub mir: beide Städte sind definitiv einen Kurztrip wert! So… Genug gelabert! Jetzt springen wir zu Wango in den September.

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Samstag, 10.09.2022 – Aus dem Urlaub zurück

KW36: Longe

Gestern abend ging es für mich aus Paris zurück nach Hause. Dann musste ich natürlich heute gleich mal nach dem dicken Pony schauen. Dem ging es auf seiner Weide scheinbar super, denn dick ist er wirklich ein wenig geworden… Aber das kriegen wir wieder hin. Für das Training hatte ich mir den Longierzirkel reserviert, den wir dann auch genutzt haben.

Nach dem warmlaufen im Schritt und Trab, gab es 2 Trabstangen. Wango hat sich angestellt, als wäre er da noch nie drüber gelaufen und ist entweder mit den Hufen gegen gerammelt oder sogar drauf getreten… Wieso?! Wahrscheinlich ist er etwas eingerostet… Nach ein paar Runden ist er aber warm geworden.

Ein bisschen Gymnastik in Form von Seitengängen haben wir auch noch eingeschoben. Außerdem musste das Dickmonster nach den Stangen ein paar Mal angaloppieren. Nach kleinen Startschwierigkeiten hat sich das auch wieder eingespielt.

Eine gute halbe Stunde haben wir gearbeitet und die Gelenke geschmiert. Danach ging es auch schon wieder auf die Weide. Ich wollte ihn nach der längeren Pause ja nicht sofort „überfordern“. Den Hafi muss man bei Laune halten, damit er den Spaß am Training behält.

Montag, 12.09.2022 – Springen? Nein Danke!

KW37: Reiten

Nachdem der Reitplatz nach dem ganzen Regen der letzten Tage heute wieder freigegeben wurde, haben wir die Chance gleich mal genutzt und sind geritten. Dort standen noch die Sprünge vom Training letzter Woche, die haben uns allerdings nicht gestört. Nutzen wollte ich sie definitiv nicht. Wango und Springen? Neee, das tut uns beiden nicht gut 😀

Da ich am Samstag Reitunterricht habe, wollte ich noch mal die Hausaufgaben vom letzten Mal durchgehen: Schulterherein und Erarbeiten des Travers. Das Schulterherein klappt echt schon wunderbar! Auf der linken Hand besser, als auf der rechten, da er doch gerne über die linke Schulter läuft, aber man sieht deutliche Fortschritte. Anders sieht das beim Travers aus. Da war ja die Aufgabe aus dem Schenkelweichen die Biegung zum Travers zu erarbeiten. Das will uns nicht so recht gelingen…

Entweder wird aus dem Travers eine Hinterhandwendung, weil die Hinterbeine irgendwie nicht mitkommen oder die Biegung gelingt einfach nicht… Da werde ich meine Trainerin beim Unterricht noch nach einigen Tipps fragen und sie dir natürlich weitergeben, falls du auch Probleme mit dieser Lektion haben solltest.

Auf jeden Fall ist mir heute aufgefallen, dass Wango sehr häufig gestolpert ist und wir uns 2x sogar fast lang gemacht hätten. Ich schiebe das aber auf den doch recht weichen und nassen Boden des Reitplatzes. Nach 40 Minuten waren wir durch. Das Angaloppieren aus dem Schritt hatte ich noch 1-2x gefordert, wobei das auf der rechten Hand einwandfrei klappt und auf der linken Hand noch etwas holperig über den Trab kommt bzw. Wango in den Außengalopp springt. Aber auch da bleiben wir weiterhin am Ball.

Mittwoch, 14.09.2022 – Chaos-Bodenarbeit

KW37: Bodenarbeit

Heute ist es echt noch mal ein bisschen wärmer geworden und etwas schwül. Deshalb, und weil ich heute länger arbeiten musste, habe ich Equikinetic geplant. Das habe ich kurzerhand doch über den Haufen geworfen, weil ich irgendwie keine Lust hatte. Da ich nun aber nur die Gerte mit auf den Longierzirkel genommen habe, wollte ich Bodenarbeit mit Wango machen. Die Betonung liegt auf ICH WOLLTE…

Die Fliegen haben uns da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich weiß nicht wieso Wango so dermaßen empfindlich heute war, aber auf die Arbeit hat er sich gefühlt null konzentriert. Dadurch war ich irgendwann so genervt, dass ich das Training nach einer knappen halben Stunde abgebrochen und Wango zurück auf die Weide gestellt habe…

Freitag, 16.09.2022 – Es gibt neue Schuhe

KW37: Hufschmiedtermin

Das ist ein Wetter, ich sags dir… Wango hasst es, wenn es windig ist. Als ich auf die Weide kam, hab ich dann schon von weiter weg gesehen, dass seine Brust total demoliert ist. Top! Ich hab ihn aber erstmal mit in den Stall genommen. Drinnen am Anbinder wollte er erst nicht still stehen und hat sich Gefühl vor allem erschreckt. Da dachte ich schon: Na das kann ja was werden beim Schmied…

Ich hatte aber noch ein bisschen Zeit und habe ihn erstmal ausgiebig geputzt und mich dann um seine Wunden gekümmert. Zum Glück waren sie nicht dreckig, aber schon recht verkrustet mit trockenem Blut und die eine sah etwas tiefer aus. Ich habe sie dann erstmal mit Zinksalbe und -spray behandelt. Auf jeden Fall schien es Wango nicht so sehr zu schmerzen.

Tatsächlich war er dann beim Schmied relativ kooperativ. Dieser ist sehr zufrieden mit Wangos Hufwachstum und -qualität 🙂 Nach 45 Minuten war er auch schon durch und der Weg zurück zur Weide war auch ganz ok. Auch wenn Wango die Kühe mal wieder unheimlich fand, aber er hat halt manchmal so seine Macken. Wer hat das nicht?!

Sonntag, 18.09.2022 – Rat von der Tierärztin

KW37: Longe

Der Wind hat sich etwas gelegt und Wango war heute schon ruhiger, als die Tage zuvor. Eigentlich hätte ich gestern Reitunterricht gehabt, aber aufgrund des Wetters, es hat regelrecht geschüttet und gewittert, habe ich die Stunde abgesagt. Der wurde jetzt auf nächsten Samstag verschoben.

Nachdem ich Wango geputzt hatte, habe ich ihm seine Wunden an der Brust ausgewaschen, wobei mir auffiel, dass die eine etwas dick und gelblich geworden war. Davon hab ich erstmal ein Foto an meine Tierärztin geschickt und gefragt, ob sie entzündet sei. Ich soll nur viel kühlen und mit Jod einschmieren. Das mache ich dann aber nach dem Training.

Erst einmal ging es für uns auf den Longierzirkel, wo ich Wango ein wenig im Schritt, Trab und Galopp laufen ließ. Der Galopp war etwas schleppend und ich musste ihn regelrecht darum bitten den Galopp zu halten, dafür ist er aber locker 20 Minuten am Stück getrabt und hat schön abgeschnaubt und gekaut.

Zum Harken des Hufschlags musste der Dicke in der Mitte warten, was er so so gut gemacht hat 🙂 Er hat sich keinen cm von der Stelle gerührt. Im Stall hat er dann noch die Jodtinktur auf die Wunden bekommen und so ging es dann zurück zur Weide. Morgen hat er noch einmal frei und Dienstag steht reiten auf dem Plan.

Mittwoch, 21.09.2022 – Wundversorgung

KW38: Longe (Reitbeteiligung)

Da ich seit Sonntag Abend ein wenig kränkel, bin ich gestern und heute nur zur Wundversorgung in den Stall gefahren. Das sieht aber zum Glück alles schon wieder viel besser aus und scheint dem Dicken auch nicht weh zu tun.

Meine Reitbeteiligung hat dann als Longenführerin übernommen und ich bin wieder nach Hause gefahren. Bis Samstag muss ich unbedingt wieder fit sein, damit dieses Mal der Reitunterricht stattfinden kann… Mal schauen, ob ich morgen schon wieder was mit Wango machen kann. Der Longierzirkel ist auf jeden Fall reserviert 🙂

Samstag, 24.09.2022 – sehr viel Input

KW38: Reiten (Unterricht)

Donnerstag hatte es nun doch nicht geklappt, dass ich noch einmal zu Wango fahre, dafür fand aber der Reitunteriicht heute statt. Und wir haben super viel gelernt und verdammt viele Hausaufgaben bekommen…

Momentan geht es leider wieder ein bisschen bergab bei uns in der reiterlichen Ausbildung, das heißt es gibt wieder vermehrte „Problemchen“. Bei Wango, sowie auch bei mir. Aber um diese zu beheben, habe ich ja meine Trainerin 😉 Heute ist ihr z.B. extrem aufgefallen, dass Wango sich bereits bei geradeauslaufen im Genick nach rechts verwirft. Mir wäre das zugegeben gar nicht so stark aufgefallen. Nun weiß ich aber auch nicht, ob das schon länger so war oder ob das speziell heute der Fall war. Das behalte ich im Auge.

Aber für diese… ich nenns mal „Schwachstelle“, haben wir folgende Hausaufgabe bekommen: Travers und Schulterherein im eigentlichen Sinne sind vorerst gestrichen! Dafür gilt es jetzt erst einmal den Hals und Kopf wieder gerade zu bekommen. Das heißt im Klartext, auf der rechten Hand ganze Bahn geritten führe ich beide Hände nach rechts, so als würde ich ein Schulterherein verlangen wollen. Das wars aber auch schon! Keine Biegung! Auf der linken Hand natürlich dann genau umgedreht.

Dann ging es darum die Hinterhand zu mobilisieren. Dazu gabe es zwei, naja eigentlich mehr oder weniger drei Übungen: Die erste (und zweite) ist das aktivieren der Hinterhand im Trab und Galopp mehr nach vorne zu treten. Bei Wango ist es auffällig, dass er nicht einmal in die Abdrücke der Vorderhufe tritt. Dazu gehe ich z.B. auf den Zirkel und fordere Wango mit dem Schenkel bei jedem 6.-10. Tritt das Hinterbein weiter nach vorne zu setzen, also im Prinzip das Tempo etwas anzuheben. Das Gleiche dann halt auch im Galopp.

Die nächste Übung dient dem Aufdehnen des Rückens: Eigentlich reite ich dafür einfach Schenkelweichen an der langen Seite, aber mit einer 70-80° Abstellung. Wichtig dabei ist, dass Wango mit den Hinterbeinen richtig kreuzt und nicht nur ran oder schräg nach vorne tritt. Das fühlt man dann auch richtig, weil sich die Kruppe auf der Seite dann extrem absenkt. Und wieder darauf achten, dass Hals und Kopf gerade sind, also Schenkelweichen ohne Stellung.

Und tatsächlich haben wir noch eine weitere Hausaufgabe bekommen, die die Schulter mobilisieren soll. Wango muss lernen seine Schultern vermehrt zu heben, damit er nicht so sehr auf der vorhand latscht. Dafür eignet sich ein abgewandelter spanischer Schritt: ich persönlich mache die Übung gerne auf der Mittellinie. Bei jedem 5. Schritt touchiere ich abwechselnd einmal die linke und einmal die rechte Schulter, um Wango dazu aufzufordern das Vorderbein mehr zu heben. Das funktioniert tatsächlich aus dem Sattel nicht so recht. Vom Boden aus macht er das super.

Ich glaube das war alles 😀 Es war echt richtig viel Input, aber ich möchte da definitiv jetzt dran arbeiten und mich da mehr reinhängen. Beim Galopp bin ich glaube ich noch das Problem… Da ist meiner Trainerin auch aufgefallen, dass ich meine Hände bei jedem Sprung auf und ab bewege. Dem soll ich durch lange Zügel entgegenwirken. Da muss ich aber erst einmal das Vertrauen zu finden, bevor ich da tiefer in die Materie eintauche. Aber ich bin positiv gestimmt!

Sonntag, 25.09.2022 – Wer soll das nur verstehen?!

KW38: Longe

Heute morgen habe ich mich spontan dafür eintschieden Wango zu longieren. Also schnell den Longierzirkel reserviert und ab ging in den Stall. Wangos Wunden scheinen gejuckt zu haben, denn er hat sich den Schorf etwas abgekratzt, weshalb ich die nochmal behandeln musste… Aber das war zum Glück nicht schlimm.

Dann ging es auf den Zirkel, wo ich ihn erst einmal im Schritt warm gemacht habe. Im Anschluss ging es an die Trabarbeit. Im Prinzip habe ich die Übung von gestern mit dem Untertreten statt vom Sattel aus an der Longe gemacht. Wango hat das super mitgemacht und tatsächlich fing er irgendwann in der Pause sogar an zu kauen. Das ist für mich immer der beste Beweis, dass ich was richtig mache 🙂

Mit jedem Mal, wo ich Wango erneut angetrabt habe, hat er von sich aus schon das Tempo erhöht und ist mit den Hinterhufen immer weiter in die Spur der Vorderhufe getreten. Das ist das, wo wir hin wollen!

Nach etwa einer halben Stunde begann das für Wango ziemlich verwirrende Training… Er kennt ja den spanischen Schritt vom Boden aus. Dabei stehe ich ihm zugewandt vor ihm und touchiere mit der Gerte die entsprechende Schulter. Das klappt auch wunderbar, aber dann hab ich meine Position geändert und mich auf seine linke Seite gestellt. Er soll die Übung ja vom Sattel aus lernen. Obwohl ich die selbe Stelle touchiert habe, hat er nicht verstanden, was er von mir wollte 😀

Um es ihm zu erklären, habe ich einmal von vorne touchiert und hab mich dann sofort neben ihn gestellt und wieder touchiert. Als ich dachte, dass er es nach dem 4. Mal verstanden hat, konnte er auf einmal gar nichts mehr… Was soll man dazu sagen? Da heißt es nur: üben, üben, üben!

Mittwoch, 28.09.2022 – Umdenken

KW39: Longe

Für heute hat sich meine RB wieder angemeldet. Eigentlich wollte ich reiten, habe das jetzt aber auf morgen gesetzt, damit sie heute longieren kann. Da sie aber später kam als ich, habe ich Wango bereits von der Weide geholt, geputzt und bin mit ihm schon mal auf den Longierzirkel gegangen. Dann kam sie auch gleich und ich habe die Longe übergeben.

Wichtig war mir heute, dass Wango im Trab nicht im Schneckentempo vor sich hin latscht, sondern wieder gut mit den Hinterbeinen vortritt. Nach ein paar „Anlaufschwierigkeiten“ hat das auch geklappt. Er ist dann rund 20 Minuten schön getrabt, hat dabei leider ein wenig geschwitzt. Das hätte ich nicht gedacht, dass ihn das anstrengt, weil es war auch nicht wirklich warm bei uns…

Als C. dann mit ihm noch ein paar Minuten Schritt gegangen ist, habe ich mich verabschiedet. Sie macht ihn dann noch fertig für die Weide und bringt ihn wieder weg. Morgen werde ich dann entweder dressurmäßig in der Halle unterwegs sein oder mit J. einen kleinen Spaziergang/Ausritt machen. Auf jeden Fall wird geritten, wenn sich Wango jetzt nicht noch in irgendeiner Art und Weise verletzt 😀

Donnerstag, 29.09.2022 – ganz schön aufregend

KW39: Gelände

Das Wetter hat gepasst, windig war es auch nicht und sogar angenehme 14°C. Also sind wir mit J. zusammen ins Gelände gegangen. Nur eine einstündige Schrittrunde, die aber doch recht aufregend war 😀

Wango war heute sehr flott unterwegs, die ganze Zeit… Kenne ich so von ihm nicht, denn normalerweise ist er nach 10 Minuten durch damit. Als wir nach 5 Minuten im Wald waren, habe ich die Zügel lang und die Seele baumeln lassen. 3x ist er gestolpert und einmal davon haben wir uns fast lange gemacht… Was macht der da immer?! Danach hat er sich aber scheinbar zusammengerissen bzw. hat seine Hufe gehoben bekommen.

Irgendwie war alles aufregend für ihn. Fahrradfahrer, ein Auto, das plätschern des Wassers im Kanal und dann kamen auch noch Kühe. Gefühlt hat ihm das den Rest gegeben. Trotzdem ist er brav an ihn vorbei gegangen, auch wenn er ein paar mal angehalten und laut gepustet hat. Ein bisschen lustig war das ja schon. Anschließend war es aber doch noch mal relativ entspannend und ich konnte die Zügel wieder lang lassen.

Zurück am Stall angekommen hatte Wango irgendwie schlechte Laune. Warum? Ich weiß es nicht, aber er hat viel die Ohren angelegt und hat allgemein sehr grimmig dreingeschaut. Schmerzen hatte er keine. Zurück auf der Weide war er wieder viel am Schnauben. „Tschüss gesagt“ hat er mir nicht… Macht er irgendwie in letzter Zeit immer seltener. Naja… Morgen hat er wieder Pause und Samstag geht es dann weiter im Oktober.

Deine Anna

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