Ausbildung & Reiten

Die 3 größten Reitmythen aufgedeckt!!

Jede:r kennt sie, jede:r hasst sie: Reitmythen! Sie werden von Generation zu Generation weitergetragen und geglaubt, ohne dass sie hinterfragt werden. Doch was ist wirklich an den Geschichten dran? Dem bin ich auf den Grund gegangen und zeige dir heute die 3 Größten Reitmythen:

Reiten ist kein Sport…

Sei mal ehrlich… diesen Satz hast du doch bestimmt schon einmal gehört, oder? Meist kommt er von denen, die noch nie auf einem Pferd gesessen haben. Vielleicht haben sie sich mal mit ihrer Freundin ein Turnier angeschaut. Reiten sieht dort leicht aus, keiner Schwitzt oder keucht. Na klar, das liegt daran, dass dem Reiter bei einer kurzen Kür keine körperliche Hochleitung abverlangt wird. Reiten gehört zu den Ausdauersportarten.

reiten

Jeder, der schon auf einem gut ausgebildetem Pferd geritten ist, sollte gemerkt haben, dass das Tier nicht loslaufen möchte, wenn man wie ein nasser Sack auf seinem Rücken hängt. Du störst es so seiner Bewegung. Also musst du mit deinem Körper der natürlichen Bewegung des Pferdes folgen. Dies hat dann zur Folge, dass die Muskeln arbeiten…

Oft hat man es, dass Reitanfänger, Wiedereinsteiger oder Gelegenheitsreiter nach einer Reitstunde am nächsten Tag mit Muskelkater in Beinen und Bauch aufwachen. Nicht selten kommen auch Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich dazu. Daraus schließt sich, dass Reiten eine Sportart ist, die den ganzen Körper beansprucht und trainiert.

Und mal ganz unter uns: beobachte mal die Reiter:innen in den Reitstunden. Die haben von Minute zu Minute ein Kleidungsstück weniger am Körper und kommen teilweise viel mehr ins Schwitzen, als ihre Vierbeinigen Begleiter. Wenn das also mal kein Mythos ist.

Große Pferde sind Gewichtsträger…

junges Pferd

Dieser Mythos gehört meiner Meinung nach aus jedem Kopf gestrichen! Nehmen wir mal das Beispiel eines 4-jährigen, schlaksigen, hinten leicht überbauten, durchtrittigen Hannoveraner-Wallachs mit langem Rücken. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass er aufgrund seines Alters noch nicht so gut bemuskelt ist. Wäre das dein Pferd, würdest du einen 120kg schweren Reiter auf ihm reiten lassen?

Durch seine unvorteilhaften Proportionen und aufgrund des Alters kann er sich noch nicht korrekt ausbalancieren und versammeln und mit den Hinterbeinen untertreten. Er muss den Rücken aber gut aufwölben, um seinen Reiter problemlos tragen zu können. Dafür fehlen einfach die Muskeln.

Für schwerere Reiter eignen sich allerdings Pferde, die im Quadrattyp gebaut sind, mit starken Fesseln und die bestenfalls keine Fehlstellungen oder Gebäudeprobleme aufweisen. Außerdem sollten sie gut im Training stehen, also eine gute Bemuskelung haben, um die eben genannten Voraussetzungen zu erfüllen.

Also… Auch wenn du ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hast, musst du den Reitsport nicht gleich an den Nagel hängen. Du braucht nur das geeignete Pferd, das dich problemlos und ohne Folgeschäden tragen kann.

Die gute ReitSTUNDE…

Eine der am meist gehörten Reitmythen, als ich vor über 20 Jahren mit dem Reiten begonnen habe: 60 Min Reitunterricht. Viele Reiter denken, dass sie ihr Pferd nur auspowern bzw. ordentlich arbeiten, wenn sie länger als eine Stunde reiten. Doch dem kann ich ohne Bedenken widersprechen.

Hast du schon einmal eine Reitstunde bei bei einer:m klassischen Dressurtrainer:in gehabt? Die dauern auch niemals länger als 45 Min, eher sogar nur eine halbe Stunde. Und das liegt nicht etwa daran, dass die Trainer:innen keine Zeit hätten, sondern viel mehr daran, dass die Zeitspanne, in der sich Pferde konzentrieren können, oftmals keine ganze Stunde ist.

Häufig sehe ich es, dass Reiter:innen ihre Pferde durch Lektionen quälen und sie wieder und wieder abverlangen. Mit dem Ergebnis, dass diese immer schlechter werden, das Pferd sich langweilt oder schlicht und ergreifend nicht mehr kann. Das ist demotivierend für Pferd und Reiter.

Man sagt ja nicht um sonst „Man soll immer aufhören, wenn es am schönsten ist“. Hat also eine Lektion gut geklappt, so fordere sie nicht noch weitere male, sondern beende die Stunde oder auch einfach die Arbeitsphase. Auch wenn die Lektion nicht klappen möchte, erzwinge sie nicht wieder und wieder. Stattdessen plane um und versuche eine andere Lektion, die dein Pferd vielleicht schon besser kann. Nach einer kleinen Pause, versuchst du noch mal die erste Lektion abzufragen. Wichtig dabei ist, dass du deine Reitstunde mit einer positiven Erfahrung für dich und dein Pferd abschließt. Nur so könnt ihr auch motiviert am nächsten Tag in die nächste Einheit starten.

Deine Anna

Ein Kommentar

  • Michaela

    Erstmal großes Lob, das ist eine wirklich interessante Seite! Nun habe ich aber doch mal eine Frage: und zwar… ich gehöre auch zu den etwas schwereren Reiterinnen… Gibt es vielleicht einen Richtwert ab wie viel Kilo man für sein Pferd zu schwer ist? Wäre über eine Antwort sehr erfreut, gerne auch per Mail 🙂
    Lieben Gruß und mach weiter so! Verfolge deine Seite regelmäßig

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